Japanisches Musterbuchmit 72 goldgeprägten und farbigen Ledertafeln . Japan, zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts. Brosch. d. Zt. (Blockbuchbindung). 15,5 : 26,5 cm.

Äußerst seltenes Musterbuch für japanische Lederprägung in der Technik des sog. Kinkarakawa. - Ursprünglich eine maurische Erfindung, fand die Herstellung von geprägten Ledertapeten in Spanien weite Verbreitung. Cordoba wurde im 16. Jahrhundert der Mittelpunkt dieses Handwerks, das daher auch "Cuir de Cordoue" genannt wurde. Von dort kam die Technik im 17. Jahrhundert in die Niederlande, das daraufhin lange Zeit das Zentrum für die Herstellung von Goldledertapeten wurde. Unter dem Namen "goudleer" sind diese Goldtapeten sowohl in europäische Länder als auch nach China und Japan exportiert worden. Fast zwei Jahrhunderte später kam es im Japan der Meji-Zeit zu einer Renaissance dieses Handwerks, wobei das Goldleder nicht allein für Tapeten, sondern auch für Handtaschen, Lederbeutel, Schmuckschatullen und andere Accessoires verwendet wurde. Auf der Weltausstellung in Wien 1873 und auf der in Paris 1878 wurden u. a. auch diese japanischen Techniken und Lederprodukte vorgestellt. Besonderen Reiz erhielten die japanischen Goldleder durch ihre figürlichen Motive und Szenen aus der Edo-Zeit. - Sämtliche Tafeln verso in Japanisch beschriftet (auf kl. mont. Papierschild). Format der einzelnen Tafeln leicht variierend. - Erste und letzte Mustertafel mit Randläsuren. Hint. Pappdeckel entfernt, der vordere mit Gebrauchsspuren. Insges. sehr gut erhalten.

Extremely rare pattern book for Japanese calf embossing in so-called Kinkarakawa technique, with 72 gilt-tooled color calf plates. Contemp. wrappers (block book binding). - All plates inscribed in Japanese on verso (on small mounted paper label). Size of plates slightly varying. - First and last plate with marginal blemish. Rear board removed, front board with traces of use. All in all well-preserved.