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Baumgruppe am Seeufer
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland, seit 30 Jahren in Privatbesitz
LITERATUR: Der künstlerische Nachlaß von Lesser Ury. Versteigerungskatalog, Paul Cassirer, Berlin 1932, dort Kat.Nr. 57 mit ganzseitiger Abb., S. 21.
Lesser Ury war Maler der Berliner Stadtlandschaft schlechthin und mit diesem Themenkreis ist er vor allem heute einem breiteren Publikum bekannt. Doch hat Ury, vor allem in seinen frühen Jahren, durchaus auch andere Sujets gesucht und auf seine charakteristische Weise gestaltet. Einen besonderen Komplex bilden darin die Landschaften, die Ury in Zusammenhang mit seinem Italienaufenthalten geschaffen hat, beginnend mit einer Italienreise 1889. Vor allem die Gardaseelandschaften mit ihren an Corot erinnernden spätimpressionstischen Pleinairismus sind einer der bemerkenswerten Aspekte in seiner Landschaftsmalerei, die leicht unter der Dominanz der favorisierten Berlinlandschaften vergessen werden. Ury hat hier eine völlig eigenwillige Sehweise von italienischer Landschaft entwickelt, die, geschult an nordischer Landschaftsauffassung zu einer wesentlich poetischeren Kraft der Aussage kommt, als zeitlich vergleichbare Arbeiten seiner Altersgenossen. Das oft harte Licht des Südens, die prägnanten Konturen kommen in Urys Interpretationen nicht vor. Er schafft eine Welt der Zwischentöne, die mehr Ahnung als Realität, das Bildgeschehen bestimmen. So sehr er den Topos Berlin fixiert hat, hier bleibt seine Aussage eher allgemein. Die Landschaft ist in ihrem Stimmungsgehalt fixiert und in ihrer topografischen Aussage neutralisiert. Sie wird zur Metapher für eine Sommerlandschaft in der duftigen Differenzierung ihrer farbigen Valeurs.
Öl auf Leinwand , um 1895
Katalog der Nachlaß-Auktion bei Cassirer, Berlin, dort Nr. 57. Rückseitig auf der Leinwand mit dem Nachlassstempel (bei Lugt unter 2475a erwähnt), ohne die Nummer "376". 110,5 x 80,5 cm ( 43,5 x 31,6 in).
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