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Mutter mit Sohn
Ausstellung: Galerie Neue Kunst Hans Goltz, München (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett).
LITERATUR: Carlo Carrà, Georg Schrimpf, Rom 1924 (mit Abb.).
Maria mit dem Kinde, ein altes ikonografisches Thema, wird von Schrimpf profanisiert und bleibt doch ganz in jener traumverlorenen Sphäre, in der auch die Mariadarstellungen des 15. Jahrhunderts gemalt wurden. Bereits 1921, im Jahr der Eheschließung mit Hedwig Marschall, malt er eine "Mutter und Kind mit Blume" in einer Dreieckskomposition ganz im Geist der italienischen Renaissance. Das Motiv wird auch weiterhin von ihm verfolgt, variiert und bleibt sich doch in seinem Grundmuster treu. Typisch für Schrimpf ist die Realitätsferne, die Zeitlosigkeit seiner Figuren. Unter der glatten Körperlichkeit, die hier mit Zerbrechlichkeit gepaart ist, schimmert ein Hauch von melancholischer Tristesse hervor, der der Komposition einen eigenen, unverwechselbaren Charakter verleiht. Schrimpf, der der Neuen Sachlichkeit zugeordnet wird, ist hier nur formal als Vertreter dieser Stilrichtung anzusehen. Sein Menschenbild ist aber aus anderen Quellen genährt. Bei aller Versachlichung der Form bleibt ihm immer noch die Möglichkeit der Flucht in eine romantisch-verklärte Welt, in die er seine Personen rettet. [KD]
Öl auf Leinwand , 1923
Storch 1923/4. Rechts unten signiert. 64 x 52,3 cm ( 25,1 x 20,5 in).
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