Sale: 569 / Rare Books, May 26. 2025 in Hamburg
Lot 425000223

425000223
Aristoteles
Kommentar zu "Liber de anima", 1480-1500.
Estimate: € 5,000 / $ 5,400
Information on buyer's premium, taxation and resale right compensation will be available four weeks before the auction.
Über die Seele
Aristoteles
Liber de anima (Deckeltitel). Lateinische Handschrift auf Papier. Deutschland, 1480-1500.
• Sehr gut erhaltene Handschrift mit Kommentar zu Aristoteles' Seelenlehre und ergänzenden Werken
• Sauber geschriebene Buchkursive von einer Hand
• Vollständiges und wohlerhaltenes Manuskript in einem zeitgenössischen Holzdeckeleinband (ehemaliger Ketteneinband)
Aristoteles' Abhandlung über die Seele war im Mittelalter sehr populär und wurde ungewöhnlich häufig kommentiert (vgl. Verfasserlex. I, 444f.). In der Hochscholastik war es ein maßgebliches Lehrbuch an den Universitäten. Unter den zahlreichen Kommentaren waren die von Albertus Magnus und von Thomas von Aquin am einflußreichsten; die thomistische Version der aristotelischen Seelenlehre setzte sich in der katholischen Kirche dauerhaft durch. Im Renaissance-Aristotelismus ging die Diskussion um das Verständnis von De anima weiter, bekannte Kommentare des späten 15. Jahrhunderts stammen etwa von Johannes Versoris, Marsilius von Inghen und Nikolaus von Oresme.
Die vorliegende Handschrift behandelt die einzelnen Kapitel von De Anima sowie ergänzende Schriften aus den Parva naturalia (Kleine Schriften zur Naturphilosophie): De sensu, De memoria, de somno und De Vita; zuletzt folgt das Liber meteorum.
Der Kommentar ist jeweils schematisch aufgebaut, die Untersuchungen (Quaestiones) beginnen meist mit der Frage "Quaeritur utrum", dann folgen "scienda" ("sciendum primo“ etc.), hierauf Dubitationes ("dubitatur primo“ etc.), dann zum Teil Conclusiones, schließlich Gegenargumente ("argumentum primo" etc.).
Inhalt:
Fol. 1 leer
Fol. 2r bis 82v: Kommentar zu De anima (fol. 62-65 leer)
Fol. 82v bis 84r Register zu De anima
Fol. 85-86 leer
Fol. 87v bis 123v: Kommentar zu den Parva naturalia
Fol. 124v bis 149r: Kommenar zum Liber meteorum
Fol. 150v: Lat. Eintragung von anderer zeitgenöss. Hand (?)
Mit P-Wasserzeichen (Piccard Online 4-3-121).
EINBAND: Zeitgenössischer Schweinslederband über Holzdeckeln mit Streicheisenlinien und Einzelstempeln, VDeckel mit gebohrtem Loch zur Befestigung der ehemaligen Kette. 31 : 22 cm. - ILLUSTRATION: Mit ganzseitiger schematischer Zeichnung des Himmelskreises (Jahreszeiten, Sternbilder, Monate). - KOLLATION: 150 Bll. Blattgröße 29,5 : 21,5 cm. Schwarzbraune Tinte, geschrieben in abkürzungsreicher gotischer Kursive, Überschriften in Auszeichnungsschrift. 2 Spalten, Schriftspiegel regliert. Ca. 50-54 Zeilen. - ZUSTAND: Gelenke leicht gelockert, Rücken tls. mit Läsuren, Deckel mit wenigen Wurmlöchern, Schließe entfernt. Insgesamt sehr gut erhaltene, saubere und breitrandige Handschrift im ursprünglichen Zustand. - PROVENIENZ: Zeitgenöss. lat. Besitzeintrag auf dem hint. Innendeckel "Iste liber pertinet nigra Balthasar von crewelsheym [= Crailsheim]". Möglicherweise Balthasar aus Crailsheim, der 1469 in Heidelberg studierte und 1492 als Pfarrer in Crailsheim nachgewiesen ist. Vord. Innendeckel mit deutscher Eintragung (Merksprüche bei Krankheiten) von zeitgenöss. Hand. - Um 1936 im Besitz des Berliner Schriftmuseums Rudolf Blanckertz , das Ende des Zweiten Weltkriegs zerstört wurde. Ein großer Teil der Exponate ging verloren, die verbliebene Sammlung wurde von der Familie Blanckartz 1981 an das Gutenberg-Museum in Mainz verkauft. Die vorliegende Handschrift gehört laut Auskunft des Gutenberg-Museums vom 07.04.2025 nicht zu deren Bestand. - Seit über fünfzig Jahren in deutschem Privatbesitz.
LITERATUR: C. Schmidt, Führer durch das Schriftmuseum Rudolf Blanckertz, 1936, S. 37, Nr. 1.
Very well-preserved manuscript with commentary on Aristotle's "De anima" and supplementary smaller works of the "Parva naturalia" and "Liber meteorum". Germany, ca. 1480-1500. Neatly written cursiva currens by one hand. With a fullpage diagram showing the Celestial circle. Complete and well-preserved manuscript in a contemporary wooden cover binding (former chain binding). 150 leaves. Sheet size 29,5 : 21,5 cm. - Joints slightly loosened, spine partly with defective spots, boards with a few wormholes, clasp removed. Overall very well preserved, clean and wide-margined unsophisticated manuscript. - Provenance: Contemporary lat. ownership inscription on rear pastedown: “Iste liber pertinet nigra Balthasar von crewelsheym [= Crailsheim]”. Possibly Balthasar from Crailsheim, who studied in Heidelberg in 1469 and is documented as a priest in Crailsheim in 1492. Front pastedown with German inscription (mnemonics for illnesses) in a contemporary hand. - Around 1936 in the possession of the Rudolf Blanckertz Museum of Writing in Berlin, which was destroyed at the end of the Second World War. A large part of the exhibits were lost, the remaining collection was sold by the Blanckartz family to the Gutenberg Museum in Mainz in 1981. According to information from the Gutenberg Museum this manuscript is not part of their collection. - In private German ownership for over fifty years.(R)
Aristoteles
Liber de anima (Deckeltitel). Lateinische Handschrift auf Papier. Deutschland, 1480-1500.
• Sehr gut erhaltene Handschrift mit Kommentar zu Aristoteles' Seelenlehre und ergänzenden Werken
• Sauber geschriebene Buchkursive von einer Hand
• Vollständiges und wohlerhaltenes Manuskript in einem zeitgenössischen Holzdeckeleinband (ehemaliger Ketteneinband)
Aristoteles' Abhandlung über die Seele war im Mittelalter sehr populär und wurde ungewöhnlich häufig kommentiert (vgl. Verfasserlex. I, 444f.). In der Hochscholastik war es ein maßgebliches Lehrbuch an den Universitäten. Unter den zahlreichen Kommentaren waren die von Albertus Magnus und von Thomas von Aquin am einflußreichsten; die thomistische Version der aristotelischen Seelenlehre setzte sich in der katholischen Kirche dauerhaft durch. Im Renaissance-Aristotelismus ging die Diskussion um das Verständnis von De anima weiter, bekannte Kommentare des späten 15. Jahrhunderts stammen etwa von Johannes Versoris, Marsilius von Inghen und Nikolaus von Oresme.
Die vorliegende Handschrift behandelt die einzelnen Kapitel von De Anima sowie ergänzende Schriften aus den Parva naturalia (Kleine Schriften zur Naturphilosophie): De sensu, De memoria, de somno und De Vita; zuletzt folgt das Liber meteorum.
Der Kommentar ist jeweils schematisch aufgebaut, die Untersuchungen (Quaestiones) beginnen meist mit der Frage "Quaeritur utrum", dann folgen "scienda" ("sciendum primo“ etc.), hierauf Dubitationes ("dubitatur primo“ etc.), dann zum Teil Conclusiones, schließlich Gegenargumente ("argumentum primo" etc.).
Inhalt:
Fol. 1 leer
Fol. 2r bis 82v: Kommentar zu De anima (fol. 62-65 leer)
Fol. 82v bis 84r Register zu De anima
Fol. 85-86 leer
Fol. 87v bis 123v: Kommentar zu den Parva naturalia
Fol. 124v bis 149r: Kommenar zum Liber meteorum
Fol. 150v: Lat. Eintragung von anderer zeitgenöss. Hand (?)
Mit P-Wasserzeichen (Piccard Online 4-3-121).
EINBAND: Zeitgenössischer Schweinslederband über Holzdeckeln mit Streicheisenlinien und Einzelstempeln, VDeckel mit gebohrtem Loch zur Befestigung der ehemaligen Kette. 31 : 22 cm. - ILLUSTRATION: Mit ganzseitiger schematischer Zeichnung des Himmelskreises (Jahreszeiten, Sternbilder, Monate). - KOLLATION: 150 Bll. Blattgröße 29,5 : 21,5 cm. Schwarzbraune Tinte, geschrieben in abkürzungsreicher gotischer Kursive, Überschriften in Auszeichnungsschrift. 2 Spalten, Schriftspiegel regliert. Ca. 50-54 Zeilen. - ZUSTAND: Gelenke leicht gelockert, Rücken tls. mit Läsuren, Deckel mit wenigen Wurmlöchern, Schließe entfernt. Insgesamt sehr gut erhaltene, saubere und breitrandige Handschrift im ursprünglichen Zustand. - PROVENIENZ: Zeitgenöss. lat. Besitzeintrag auf dem hint. Innendeckel "Iste liber pertinet nigra Balthasar von crewelsheym [= Crailsheim]". Möglicherweise Balthasar aus Crailsheim, der 1469 in Heidelberg studierte und 1492 als Pfarrer in Crailsheim nachgewiesen ist. Vord. Innendeckel mit deutscher Eintragung (Merksprüche bei Krankheiten) von zeitgenöss. Hand. - Um 1936 im Besitz des Berliner Schriftmuseums Rudolf Blanckertz , das Ende des Zweiten Weltkriegs zerstört wurde. Ein großer Teil der Exponate ging verloren, die verbliebene Sammlung wurde von der Familie Blanckartz 1981 an das Gutenberg-Museum in Mainz verkauft. Die vorliegende Handschrift gehört laut Auskunft des Gutenberg-Museums vom 07.04.2025 nicht zu deren Bestand. - Seit über fünfzig Jahren in deutschem Privatbesitz.
LITERATUR: C. Schmidt, Führer durch das Schriftmuseum Rudolf Blanckertz, 1936, S. 37, Nr. 1.
Very well-preserved manuscript with commentary on Aristotle's "De anima" and supplementary smaller works of the "Parva naturalia" and "Liber meteorum". Germany, ca. 1480-1500. Neatly written cursiva currens by one hand. With a fullpage diagram showing the Celestial circle. Complete and well-preserved manuscript in a contemporary wooden cover binding (former chain binding). 150 leaves. Sheet size 29,5 : 21,5 cm. - Joints slightly loosened, spine partly with defective spots, boards with a few wormholes, clasp removed. Overall very well preserved, clean and wide-margined unsophisticated manuscript. - Provenance: Contemporary lat. ownership inscription on rear pastedown: “Iste liber pertinet nigra Balthasar von crewelsheym [= Crailsheim]”. Possibly Balthasar from Crailsheim, who studied in Heidelberg in 1469 and is documented as a priest in Crailsheim in 1492. Front pastedown with German inscription (mnemonics for illnesses) in a contemporary hand. - Around 1936 in the possession of the Rudolf Blanckertz Museum of Writing in Berlin, which was destroyed at the end of the Second World War. A large part of the exhibits were lost, the remaining collection was sold by the Blanckartz family to the Gutenberg Museum in Mainz in 1981. According to information from the Gutenberg Museum this manuscript is not part of their collection. - In private German ownership for over fifty years.(R)
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Estimate: € 5,000 / $ 5,400
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