Sale: 599 / Rare Books, Nov. 24. 2025 in Hamburg
Lot 425000270

425000270
Johann Wolfgang von Goethe
G 22: Brief von Schreiberhand an H. C. A. Eichstädt. 1 S., 1808.
Estimate: € 5,000 / $ 5,800
Information on buyer's premium, taxation and resale right compensation will be available four weeks before the auction.
Johann Wolfgang von Goethe
Brief von Schreiberhand (F. W. Riemer) mit eigenhändiger Unterschrift "Goethe". Weimar, 2. Februar 1808. 1 S. (auf Doppelblatt). 23,5 : 18,5 cm.
Schöner und lässiger Brief an Eichstädt über die Rezension seiner eigenen Werke. Er überläßt "sie gern der Welt und Nachwelt zu beliebiger Lust und Unlust ohne weiter daran oder darüber zu denken".
".. Was mich betrifft, so habe ich diese Arbeiten dergestalt von meinem Herzen abgelöst, daß ich sie gern der Welt und Nachwelt zu beliebiger Lust und Unlust überlasse ohne weiter daran oder darüber zu denken. Delbrücks Äußerungen sind mir sehr schätzbar .."
Der Philologe und Philosoph Joh. F. Delbrück (1772-1848) wirkte zunächst als Erzieher und Lehrer, später wurde er Professor in Königsberg. Goethes Werke erschienen 1806-1810 in 13 Bänden. Der erste Band mit den Gedichten wurde 1808 von Delbrück in der JALZ besprochen. Goethe schätzte ihn als feinfühligen Rezensenten, 1809 lernte er ihn auch persönlich kennen.
"..Es dünkt mich, zusammengedruckte Werke eines Autors wird niemand leicht gut recensieren, als wer sich mit den einzelnen früher schon befreundet hat, versteht sich von Zeitgenossen: denn die Zukünftigen, die alles schon fertig und zusammengebunden antreffen, haben wieder eine eigne Art von Ansichten. Damit wäre also noch nichts gethan was Sie wünschen. Ich motivire auch eigentlich nur meine Unfähigkeit zu dem löblichen Zweck irgend etwas beyzutragen. Noch nie bin ich gedrängter gewesen als jetzt, mich durch das was mir vorliegt durchzuarbeiten. Noch nie war ich weniger gestimmt rückwärts zu sehen .."
Auch der Philosoph und Ökonom Adam Heinrich Müller (1779-1829) scheint als Rezensent in die engere Wahl gekommen zu sein: "Adam Müller wird wohl den ganzen Vorrath seiner Thätigkeit brauchen, um die Sonnenpferde zu füttern." Ein etwas sarkastischer Hinweis auf die Zeitschrift Phoebus , die Adam Müller damals mit Heinrich von Kleist herausgab - ein Unternehmen, dem Goethe sehr kühl gegenüberstand, obwohl die Zeitschrift mit einer Huldigung für Goethe eingeleitet wurde.
- ZUSTAND: Unterrand leicht gebräunt.
LITERATUR: WA-Nr. 05490.
Letter by Goethe's secretary Riemer with autograph signature "Goethe". Beautiful and casual letter to Eichstädt about the review of his own works by J. F. Delbrück. 1 p. (double leaf). 23,5 : 18,5 cm. - Slightly browned at bottom.
Brief von Schreiberhand (F. W. Riemer) mit eigenhändiger Unterschrift "Goethe". Weimar, 2. Februar 1808. 1 S. (auf Doppelblatt). 23,5 : 18,5 cm.
Schöner und lässiger Brief an Eichstädt über die Rezension seiner eigenen Werke. Er überläßt "sie gern der Welt und Nachwelt zu beliebiger Lust und Unlust ohne weiter daran oder darüber zu denken".
".. Was mich betrifft, so habe ich diese Arbeiten dergestalt von meinem Herzen abgelöst, daß ich sie gern der Welt und Nachwelt zu beliebiger Lust und Unlust überlasse ohne weiter daran oder darüber zu denken. Delbrücks Äußerungen sind mir sehr schätzbar .."
Der Philologe und Philosoph Joh. F. Delbrück (1772-1848) wirkte zunächst als Erzieher und Lehrer, später wurde er Professor in Königsberg. Goethes Werke erschienen 1806-1810 in 13 Bänden. Der erste Band mit den Gedichten wurde 1808 von Delbrück in der JALZ besprochen. Goethe schätzte ihn als feinfühligen Rezensenten, 1809 lernte er ihn auch persönlich kennen.
"..Es dünkt mich, zusammengedruckte Werke eines Autors wird niemand leicht gut recensieren, als wer sich mit den einzelnen früher schon befreundet hat, versteht sich von Zeitgenossen: denn die Zukünftigen, die alles schon fertig und zusammengebunden antreffen, haben wieder eine eigne Art von Ansichten. Damit wäre also noch nichts gethan was Sie wünschen. Ich motivire auch eigentlich nur meine Unfähigkeit zu dem löblichen Zweck irgend etwas beyzutragen. Noch nie bin ich gedrängter gewesen als jetzt, mich durch das was mir vorliegt durchzuarbeiten. Noch nie war ich weniger gestimmt rückwärts zu sehen .."
Auch der Philosoph und Ökonom Adam Heinrich Müller (1779-1829) scheint als Rezensent in die engere Wahl gekommen zu sein: "Adam Müller wird wohl den ganzen Vorrath seiner Thätigkeit brauchen, um die Sonnenpferde zu füttern." Ein etwas sarkastischer Hinweis auf die Zeitschrift Phoebus , die Adam Müller damals mit Heinrich von Kleist herausgab - ein Unternehmen, dem Goethe sehr kühl gegenüberstand, obwohl die Zeitschrift mit einer Huldigung für Goethe eingeleitet wurde.
- ZUSTAND: Unterrand leicht gebräunt.
LITERATUR: WA-Nr. 05490.
Letter by Goethe's secretary Riemer with autograph signature "Goethe". Beautiful and casual letter to Eichstädt about the review of his own works by J. F. Delbrück. 1 p. (double leaf). 23,5 : 18,5 cm. - Slightly browned at bottom.
425000270
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