Sale: 599 / Rare Books, Nov. 24. 2025 in Hamburg
Lot 425000281

425000281
Johann Wolfgang von Goethe
G 33: Brief von Schreiberhand an W. J. C. Zahn. 3 S., 1828.
Estimate: € 4,000 / $ 4,640
Information on buyer's premium, taxation and resale right compensation will be available four weeks before the auction.
Johann Wolfgang von Goethe
Brief von Schreiberhand (J. A. F. John) mit eigenhändiger Unterschrift "dankbar theilnehmend Goethe". Schloß Dornburg, 1. August 1828. 3 S. (auf Doppelblatt mit Trauerrand). 22 : 13,5 cm.
An den bedeutenden Lithographen, Architekten und Archäologen Wilhelm Zahn (1800-1871), der Goethe die ersten Hefte von seinem monumentalem Hauptwerk über die Wandmalereien Pompejis geschickte hatte.
"Ihnen, mein Werthester, für die bisherigen mannigfaltigen Sendungen zu danken, säume nicht länger, da das schon einige Zeit in Weimar liegende Paket nunmehr zu mir herausgekommen und mir zur angenehmsten Unterhaltung dient; man sieht das Bekannte mit immer neuer Bewunderung und freut sich den Anblick wiederholen zu können. Die colorirten Blätter sind allerliebst und niemand begreift wohl wie der Druck in solcher Genauigkeit und Zartheit ausgeführt werden konnte. Im Ganzen macht es mir viel Freude daß Sie in Berlin so viel Hülfsmittel gefunden haben, dergestalt daß unter Ihrer Direktion etwas ganz Vorzügliches, und zwar in kurzer Zeit kann zu Stande kommen."
Zahns Ziel war es, in dem genannten Tafelwerk die ursprünglichen Farben der pompejanischen Wandmalereien zu reproduzieren, die er nach eigenen Angaben während der Ausgrabungen von 1825 bis 1827 zeichnerisch festhielt, bevor sie durch Umwelteinflüsse Veränderungen erfuhren. Zur Umsetzung nutzte er die damals neue Technik der Chromolithografie und antizipierte damit deren spätere Anwendung durch Owen Jones zur exakten Farbreproduktion.
"Durch die traurigen Ereignisse [Tod Carl Augusts] die uns überfallen und meine Abreise von Weimar verursacht haben ist versäumt worden Ihnen das letzte Heft von Kunst und Alterthum zu senden. Es ist Ihnen ja aber sonst wohl zu Handen gekommen und Sie erfahren daraus daß ich immerfort mit Antheil und Neigung Ihre Bemühungen begleite. - Für das kleine Bild, wo ein Gerüst von Jünglingen vorüber getragen wird, glaub ich eine Erklärung gefunden zu haben, ich theil sie vielleicht nächstens mit."
Nach Carl Augusts Tod hatte sich Goethe von Juli bis September nach Dornburg zurückgezogen, um dem Begräbnis zu entgehen und seinen Lebensmut wiederzufinden.
Am Ende des Briefes begrüßt er Zahns Vorschlag, anstelle seines Großneffen Alfred Nicolovius in Berlin Besorgungen für ihn zu übernehmen.
LITERATUR: WA-Nr. 44189 (nur Faks. nach Konzept).
To the eminent lithographer, architect and archaeologist Wilhelm Zahn (1800-1871), who sent Goethe the first volumes of his monumental magnum opus on the wall paintings of Pompeii. Written at Dornburg Castle, where Goethe had retired after the death of Duke Carl August. Letter by his secretary John with autograph signature "dankbar theilnehmend Goethe". 3 pp. (double leaf with black border). 22 : 13,5 cm.
Brief von Schreiberhand (J. A. F. John) mit eigenhändiger Unterschrift "dankbar theilnehmend Goethe". Schloß Dornburg, 1. August 1828. 3 S. (auf Doppelblatt mit Trauerrand). 22 : 13,5 cm.
An den bedeutenden Lithographen, Architekten und Archäologen Wilhelm Zahn (1800-1871), der Goethe die ersten Hefte von seinem monumentalem Hauptwerk über die Wandmalereien Pompejis geschickte hatte.
"Ihnen, mein Werthester, für die bisherigen mannigfaltigen Sendungen zu danken, säume nicht länger, da das schon einige Zeit in Weimar liegende Paket nunmehr zu mir herausgekommen und mir zur angenehmsten Unterhaltung dient; man sieht das Bekannte mit immer neuer Bewunderung und freut sich den Anblick wiederholen zu können. Die colorirten Blätter sind allerliebst und niemand begreift wohl wie der Druck in solcher Genauigkeit und Zartheit ausgeführt werden konnte. Im Ganzen macht es mir viel Freude daß Sie in Berlin so viel Hülfsmittel gefunden haben, dergestalt daß unter Ihrer Direktion etwas ganz Vorzügliches, und zwar in kurzer Zeit kann zu Stande kommen."
Zahns Ziel war es, in dem genannten Tafelwerk die ursprünglichen Farben der pompejanischen Wandmalereien zu reproduzieren, die er nach eigenen Angaben während der Ausgrabungen von 1825 bis 1827 zeichnerisch festhielt, bevor sie durch Umwelteinflüsse Veränderungen erfuhren. Zur Umsetzung nutzte er die damals neue Technik der Chromolithografie und antizipierte damit deren spätere Anwendung durch Owen Jones zur exakten Farbreproduktion.
"Durch die traurigen Ereignisse [Tod Carl Augusts] die uns überfallen und meine Abreise von Weimar verursacht haben ist versäumt worden Ihnen das letzte Heft von Kunst und Alterthum zu senden. Es ist Ihnen ja aber sonst wohl zu Handen gekommen und Sie erfahren daraus daß ich immerfort mit Antheil und Neigung Ihre Bemühungen begleite. - Für das kleine Bild, wo ein Gerüst von Jünglingen vorüber getragen wird, glaub ich eine Erklärung gefunden zu haben, ich theil sie vielleicht nächstens mit."
Nach Carl Augusts Tod hatte sich Goethe von Juli bis September nach Dornburg zurückgezogen, um dem Begräbnis zu entgehen und seinen Lebensmut wiederzufinden.
Am Ende des Briefes begrüßt er Zahns Vorschlag, anstelle seines Großneffen Alfred Nicolovius in Berlin Besorgungen für ihn zu übernehmen.
LITERATUR: WA-Nr. 44189 (nur Faks. nach Konzept).
To the eminent lithographer, architect and archaeologist Wilhelm Zahn (1800-1871), who sent Goethe the first volumes of his monumental magnum opus on the wall paintings of Pompeii. Written at Dornburg Castle, where Goethe had retired after the death of Duke Carl August. Letter by his secretary John with autograph signature "dankbar theilnehmend Goethe". 3 pp. (double leaf with black border). 22 : 13,5 cm.
425000281
Johann Wolfgang von Goethe
G 33: Brief von Schreiberhand an W. J. C. Zahn. 3 S., 1828.
Estimate: € 4,000 / $ 4,640
Information on buyer's premium, taxation and resale right compensation will be available four weeks before the auction.
Headquarters
Joseph-Wild-Str. 18
81829 Munich
Phone: +49 89 55 244-0
Fax: +49 89 55 244-177
info@kettererkunst.de
Louisa von Saucken / Undine Schleifer
Holstenwall 5
20355 Hamburg
Phone: +49 40 37 49 61-0
Fax: +49 40 37 49 61-66
infohamburg@kettererkunst.de
Dr. Simone Wiechers / Nane Schlage
Fasanenstr. 70
10719 Berlin
Phone: +49 30 88 67 53-63
Fax: +49 30 88 67 56-43
infoberlin@kettererkunst.de
Cordula Lichtenberg
Gertrudenstraße 24-28
50667 Cologne
Phone: +49 221 510 908-15
infokoeln@kettererkunst.de
Hessen
Rhineland-Palatinate
Miriam Heß
Phone: +49 62 21 58 80-038
Fax: +49 62 21 58 80-595
infoheidelberg@kettererkunst.de
We will inform you in time.