Sale: 600 / Evening Sale, Dec. 05. 2025 in Munich
Lot 125000209

125000209
Franz Radziwill
Das scheue Pferd, 1922.
Oil on canvas
Estimate:
€ 100,000 - 150,000
$ 118,000 - 177,000
Information on buyer's premium, taxation and resale right compensation will be available four weeks before the auction.
Das scheue Pferd. 1922.
Öl auf Leinwand, auf Holz kaschiert.
Rechts unten monogrammiert. Verso mit der Werknummer "II" bezeichnet. 80,5 x 85 cm (31,6 x 33,4 in).
Die Arbeit wird in der Literatur auch unter dem Titel "Das Pferd" geführt.
In Original-Künstlerrahmen. [KA].
• Faszinierendes Gemälde aus dem expressionistischen Schaffensphase Franz Radziwills, die sein magisch-realistisches Œuvre der 1920er Jahre einleitet.
• Spannungsvolles Nebeneinander von Stadt und Natur: dramatische Perspektive, geheimnisvolles Licht, expressive Farbigkeit und gespannte Stille.
• Magische Stimmung und autobiografische Verweise: Das scheue, einsame Pferd und der kleiner Angler am Rande der apokalyptischen Szenerie.
• Zwischen Berlin und Dangast, wo Radziwill sich auf Empfehlung seines Berliner Künstlerkollegen Karl Schmidt-Rottluff ab 1923 dauerhaft neiderlässt.
• Umfassende Literatur- und Ausstellungshistorie: Seit den 1920er Jahren vielfach publiziert und auf Einzelausstellungen des Künstlers vertreten.
• Bedeutende Provenienz: Aus der Sammlung des Hamburger Kunsthistorikers und Radziwill Freundes Wilhelm Niemeyer.
• Radziwills Gemälde befinden sich in renommierten Sammlungen, darunter die Hamburger Kunsthalle, die Nationalgalerie Berlin sowie die Städtische Galerie im Lenbachhaus, München.
PROVENIENZ: Wilhelm Niemeyer, Hamburg (direkt vom Künstler).
Galleria del Levante, Mailand/München (spätestens 1969, verso mit dem Stempel).
Privatbesitz Rom (wohl 1970er Jahre).
Privatsammlung Baden-Württemberg (seit 1998, Grisebach).
AUSSTELLUNG: Franz Radziwill und Kurt Badt, Hamburger Kunstverein, Mai-Juni 1924, o. Nr.
Franz Radziwill 60 Jahre, Oldenburger Kunstverein, 6.2.-6.3.1955; Nationalgalerie, Berlin (Ost), 2.7.-18.8.1957; Kunsthalle Darmstadt, 21.6.-10.8.1958, Kat.-Nr. 3 (m. Abb.).
Franz Radziwill, Städtische Kunstsammlung, Gelsenkirchen, 30.7.-1.10.1961, Kat.-Nr. 2.
Franz Radziwill, Kunsthalle Kiel, 15.4.-20.5.1962, Kat.-Nr. 3.
Franz Radziwill, Galerie Kohbrock und Vehring, Syke, 14.10.-25.11.1967, o. Nr.
Franz Radziwill, Heimatmuseum, Varel, nach dem 4.2.1968, Kat.-Nr. 2.
Franz Radziwill, Galerie Baukunst, Köln, 11.9.-9.11.1968, Kat.-Nr. 3.
Franz Radziwill, Galleria del Levante, Mailand, ab 23.1.1969, S. 3.
Franz Radziwill, Galleria Il Fante di Spade, Rom, ab 18.10.1969 (verso mit dem Etikett); Galleria La Mutina, Modena, ab 29.11.1969, Kat.-Nr. 1, S. 6.
Was da kreucht und fleucht. Radziwills Tierwelten, Franz Radziwill Haus und Archiv, Varel-Dangast, 17.3.2024-5.1.2025, o. Nr.
Franz Radziwill Haus und Archiv, Varel-Dangast (Dauerleihgabe ab 2023/2024).
LITERATUR: Andrea Firmenich, Rainer W. Schulze, Franz Radziwill. 1895-1983. Monographie und Werkverzeichnis, Köln 1995, WVZ-Nr. 130 (m. Abb.).
Handschriftliche Werkliste des Künstlers, Liste 4, Nr. II (unveröffentlicht).
- -
Wilhelm Niemeyer, Franz Radziwill. Ausstellung neuer Malereien im Kunstverein, in: Die Kündung, Heft 11/12, Hamburg 1921, S. 233 (Wiederabdruck in Gerhard Wietek, Franz Radziwill, Wilhelm Niemeyer. Dokumente einer Freundschaft, Oldenburg 1990, S. 233).
Wilhelm Niemeyer, Ein Oldenburger Maler (Franz Radziwill, Dangast), in: Oldenburger Woche (21.-31. Mai 1922), Oldenburg 1922, S. 69.
Waldemar Augustiny, Franz Radziwill. Niedersächsische Künstler der Gegenwart, Band 3, Göttingen 1964, S. 10, Abb. S. 35.
Jürgen Weichardt, Franz Radziwill, in: Ausstellungskatalog Hannover Kunstverein 1971, S. 18.
Gerd Presler, Der Maler Franz Radziwill in seiner Frühzeit 1917-1920/21, unveröffentliches Manuskript 1974, S. 5.
Grisebach, Berlin, 68. Auktion, 19. und 20. Jahrhundert, 28.11.1998, Los 246 (m. Abb.) (verso mit einem Etikett).
Inga Dreesen, Kunsthalle Hamburg, zit. nach: https://online-sammlung.hamburger-kunsthalle.de.
Öl auf Leinwand, auf Holz kaschiert.
Rechts unten monogrammiert. Verso mit der Werknummer "II" bezeichnet. 80,5 x 85 cm (31,6 x 33,4 in).
Die Arbeit wird in der Literatur auch unter dem Titel "Das Pferd" geführt.
In Original-Künstlerrahmen. [KA].
• Faszinierendes Gemälde aus dem expressionistischen Schaffensphase Franz Radziwills, die sein magisch-realistisches Œuvre der 1920er Jahre einleitet.
• Spannungsvolles Nebeneinander von Stadt und Natur: dramatische Perspektive, geheimnisvolles Licht, expressive Farbigkeit und gespannte Stille.
• Magische Stimmung und autobiografische Verweise: Das scheue, einsame Pferd und der kleiner Angler am Rande der apokalyptischen Szenerie.
• Zwischen Berlin und Dangast, wo Radziwill sich auf Empfehlung seines Berliner Künstlerkollegen Karl Schmidt-Rottluff ab 1923 dauerhaft neiderlässt.
• Umfassende Literatur- und Ausstellungshistorie: Seit den 1920er Jahren vielfach publiziert und auf Einzelausstellungen des Künstlers vertreten.
• Bedeutende Provenienz: Aus der Sammlung des Hamburger Kunsthistorikers und Radziwill Freundes Wilhelm Niemeyer.
• Radziwills Gemälde befinden sich in renommierten Sammlungen, darunter die Hamburger Kunsthalle, die Nationalgalerie Berlin sowie die Städtische Galerie im Lenbachhaus, München.
PROVENIENZ: Wilhelm Niemeyer, Hamburg (direkt vom Künstler).
Galleria del Levante, Mailand/München (spätestens 1969, verso mit dem Stempel).
Privatbesitz Rom (wohl 1970er Jahre).
Privatsammlung Baden-Württemberg (seit 1998, Grisebach).
AUSSTELLUNG: Franz Radziwill und Kurt Badt, Hamburger Kunstverein, Mai-Juni 1924, o. Nr.
Franz Radziwill 60 Jahre, Oldenburger Kunstverein, 6.2.-6.3.1955; Nationalgalerie, Berlin (Ost), 2.7.-18.8.1957; Kunsthalle Darmstadt, 21.6.-10.8.1958, Kat.-Nr. 3 (m. Abb.).
Franz Radziwill, Städtische Kunstsammlung, Gelsenkirchen, 30.7.-1.10.1961, Kat.-Nr. 2.
Franz Radziwill, Kunsthalle Kiel, 15.4.-20.5.1962, Kat.-Nr. 3.
Franz Radziwill, Galerie Kohbrock und Vehring, Syke, 14.10.-25.11.1967, o. Nr.
Franz Radziwill, Heimatmuseum, Varel, nach dem 4.2.1968, Kat.-Nr. 2.
Franz Radziwill, Galerie Baukunst, Köln, 11.9.-9.11.1968, Kat.-Nr. 3.
Franz Radziwill, Galleria del Levante, Mailand, ab 23.1.1969, S. 3.
Franz Radziwill, Galleria Il Fante di Spade, Rom, ab 18.10.1969 (verso mit dem Etikett); Galleria La Mutina, Modena, ab 29.11.1969, Kat.-Nr. 1, S. 6.
Was da kreucht und fleucht. Radziwills Tierwelten, Franz Radziwill Haus und Archiv, Varel-Dangast, 17.3.2024-5.1.2025, o. Nr.
Franz Radziwill Haus und Archiv, Varel-Dangast (Dauerleihgabe ab 2023/2024).
LITERATUR: Andrea Firmenich, Rainer W. Schulze, Franz Radziwill. 1895-1983. Monographie und Werkverzeichnis, Köln 1995, WVZ-Nr. 130 (m. Abb.).
Handschriftliche Werkliste des Künstlers, Liste 4, Nr. II (unveröffentlicht).
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Wilhelm Niemeyer, Franz Radziwill. Ausstellung neuer Malereien im Kunstverein, in: Die Kündung, Heft 11/12, Hamburg 1921, S. 233 (Wiederabdruck in Gerhard Wietek, Franz Radziwill, Wilhelm Niemeyer. Dokumente einer Freundschaft, Oldenburg 1990, S. 233).
Wilhelm Niemeyer, Ein Oldenburger Maler (Franz Radziwill, Dangast), in: Oldenburger Woche (21.-31. Mai 1922), Oldenburg 1922, S. 69.
Waldemar Augustiny, Franz Radziwill. Niedersächsische Künstler der Gegenwart, Band 3, Göttingen 1964, S. 10, Abb. S. 35.
Jürgen Weichardt, Franz Radziwill, in: Ausstellungskatalog Hannover Kunstverein 1971, S. 18.
Gerd Presler, Der Maler Franz Radziwill in seiner Frühzeit 1917-1920/21, unveröffentliches Manuskript 1974, S. 5.
Grisebach, Berlin, 68. Auktion, 19. und 20. Jahrhundert, 28.11.1998, Los 246 (m. Abb.) (verso mit einem Etikett).
Inga Dreesen, Kunsthalle Hamburg, zit. nach: https://online-sammlung.hamburger-kunsthalle.de.
Will man dem Maler in diesem Gemälde begegnen, muss man suchen: Er verbirgt sich im Schatten eines ausladenden Bauernhofdaches neben einem rot-gelb aufgetürmten Strohhaufen am Ufer eines breiten Flusses – klein und abgewandt angelnd. Sonst menschenleer. Am Horizont die Architektur großer Städte: Bremen, Berlin, Hamburg (WV 75, 77); ferne Landschaften und dann das eigentliche Geschehen: Ein Pferd. Es zentriert 1922 anfangsweise die Spuren des Lebens in einer dem Maler eigenen, nur ihm zugewandten Welt. Seine Situation: Er hatte sich zurückgezogen. In Hamburg konnte er die Passivmitglieder der "KG BRÜCKE" für seine Malerei begeistern. 27 Werke hingen – so eine Liste des Kunsthistorikers Dr. Wilhelm Niemeyer – in ihren Häusern. In Berlin vertraten ihn namhafte Galerien, darunter die von Alfred Heller, wo er mit Heinrich Campendonk, Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Oskar Kokoschka, Emil Nolde und Karl Schmidt-Rottluff den Ton angab. Und doch war er letztlich auf der Suche, unruhig, unzufrieden. In dieser Situation traf ihn Karl Schmidt-Rottluff, spürte, dass der junge "Repräsentant einer neuen Generation der Schaffenden" nicht glücklich war: "Im Oldenburger Land, da gibt‘s einen Ort, der heißt Dangast, Dangast am Jadebusen – da solltest Du hinfahr‘n. Das ist was für Dich." Und der gerade Siebenundzwanzigjährige reiste über Bremen und Varel an den Strand des kleinen Fischerdorfes auf dem eichenbestandenen Geestrücken – und blieb bis zu seinem Tode 1983. Über sechzig Jahre. Später wird er bekennen: "Kein Bild von mir ist ohne Dangast möglich."
Hier: Sein Bild entstand in ruhiger Abgeschiedenheit. Da ist der machtvoll in die Tiefe des Raumes weisende Weg, wie er immer wieder die Kompositionen durchzieht. Ein fremder Berg, unwirklich, schroff, von Wolken gesäumt vor unnahbarer Kulisse. Und dann das ferne Zeichen: Ein Pferd, umgeben von einem weißen Feld: Zentrum des Gemäldes und Verweis auf eine im Realen verborgene Magie. Pulsierendes Leben und äußerste Ferne zugleich, Hinweis auf eine Wirklichkeit hinter der Wirklichkeit.
– Prof. Dr. Dr. Gerd Presler
Hier: Sein Bild entstand in ruhiger Abgeschiedenheit. Da ist der machtvoll in die Tiefe des Raumes weisende Weg, wie er immer wieder die Kompositionen durchzieht. Ein fremder Berg, unwirklich, schroff, von Wolken gesäumt vor unnahbarer Kulisse. Und dann das ferne Zeichen: Ein Pferd, umgeben von einem weißen Feld: Zentrum des Gemäldes und Verweis auf eine im Realen verborgene Magie. Pulsierendes Leben und äußerste Ferne zugleich, Hinweis auf eine Wirklichkeit hinter der Wirklichkeit.
– Prof. Dr. Dr. Gerd Presler
125000209
Franz Radziwill
Das scheue Pferd, 1922.
Oil on canvas
Estimate:
€ 100,000 - 150,000
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81829 Munich
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Fax: +49 89 55 244-177
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