Sale: 284 / Rare Books, Nov. 17./18. 2003 Lot 1322




1322
Nerly, C. F.
Autogr.: 3 Briefe und 1 Radierung
Estimate:
€ 250 / $ 268
Sold:
€ 529 / $ 566
(incl. surcharge)
Nerly [d. i. Ne(h)rlich], Christian Friedrich, Autogr.: 3 Briefe und 1 Radierung. Gut Schenkenberg (Holstein) und Rothenhausen, 24. VII. 1826, 28. VIII. 1827 und 3. IX. 1828.Zus. 3 1/2 S. 4to.
An einen Herrn Noodt über ein Bild in einer Altonaer Ausstellung, ferner zwei herzliche Schreiben an seine Tante und seinen Cousin. - "Im Auftrage des Herrn v. Rumohr, welcher soeben Ihren Brief erhalten, nehme ich mir die Forschheit zu schreiben, nemlich im Betreff' meines Hundes auf der Altonaer Ausstellung. Es hat sich in diesen Tagen ein Käufer zu denselben gemeldet, und da Sie die Güte haben wollen, die verunglückten Anstückungen durch's Aufspannen wieder in Ordnung zu bringen, so ersuche ich Sie jetzt, so bald wie möglich, sich das Bild geben zu lassen und es so einzurichten, daß der jetzige Rahmen nachher wiederum dazu genommen werden kann; das Ausmahlen des angesetzten kann ich hier auf Rothenhausen dann selbst machen ..." (28. VIII. 1827). - "... Schon lange habe ich immer gehofft, diesen Sommer Euch einmal zu besuchen, doch bis jetzt hat's den Anschein nicht gehabt. Der Herr v. Rumohr wird diesen Dienstag wahrscheinlich nach Hamburg fahren ob ich da mit kom(m)en werde glaube ich kaum. Würde ich darum bitten, so möchte er es vielleicht, für nicht Lust zum mahlen, halten, denn jetzt endlich bin ich erst bey der Vollendung meines großen Bildes, so muß ich es also dem Schicksale überlassen ... Ich wandele hier in meiner Einsamkeit nach wie vor, und ergötze mich an der herrlichen Natur, die ich durch's darnach studieren im(m)er mehr kennen lerne. Morgen werde ich den kleinen Otto Speckter auf Rothenhausen erwarten, vom Herrn v. R. eingeladen wird er von Lübeck wohl heraus spatzieren ..." (3. IX. 1828). - Seine Bekanntschaft mit Otto Speckter (1807-71) veranlaßte Nerly, sich zu Beginn seiner Laufbahn nach dessen Vorbild ebenfalls mit der Tiermalerei zu befassen, nach einer durch seinen Förderer Baron von Rumohr ermöglichten Romreise 1828-37 wurde er dann in Venedig ansässig und malte dort seine bekannteren venezianischen Ansichten. - Mit wenigen Randläsuren (tlw. Buchstabenverlust), 1 S. leicht fleckig. - 1 Beigabe.



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