Sale: 600 / Evening Sale, Dec. 05. 2025 in Munich
Lot 123000188

123000188
Konrad Klapheck
Die Stunde des Gerichtes, 1961.
Oil on canvas
Estimate:
€ 120,000 - 150,000
$ 140,400 - 175,500
Information on buyer's premium, taxation and resale right compensation will be available four weeks before the auction.
Die Stunde des Gerichtes. 1961.
Öl auf Leinwand.
Verso auf der Leinwand signiert und mit einer Richtungsangabe bezeichnet sowie auf dem Keilrahmen betitelt. 80 x 70 cm (31,4 x 27,5 in).
[AR].
• Frühe Arbeit mit Klaphecks so typischem, verführerischen Spiel aus sprachlich-visueller Doppeldeutigkeit.
• Trickreiche Variation der Wasserhahn-Thematik, einem der zehn Hauptgegenstände des Künstlers, mit freier Assoziation einer Gerichtsglocke.
• Aus der besten Schaffenzeit: Ein Großteil der Gemälde der 1960er Jahre befindet sich heute in Museumsbesitz.
• 1966 auf der frühen Klapheck-Ausstellung der Kestner-Gesellschaft, Hannover, gezeigt.
• Prominente Provenienz: Leo Castelli, legendäre Pop-Art Galerist aus New York, war einst im Besitz der Arbeit.
• Klaphecks aus Charaktergegenständen bestehendes Œuvre nimmt seit Mitte der 1950er Jahren Elemente der Pop-Art und des Fotorealismus vorweg.
PROVENIENZ: Leo Castelli, New York (verso auf dem Keilrahmen mit dem Etikett).
Whitney Straight, London.
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.
Seitdem in Familienbesitz.
AUSSTELLUNG: Konrad Klapheck, Kestner Gesellschaft Hannover, 11.11.-11.12.1966, Kat. Nr. 71 (o. Abb.), hier mit der Anmerkung: "Freie Variation des Wasserhahn-Themas. Assoziation: Gerichtsglocke." (vgl. S. 30).
LITERATUR: José Pierre, Konrad Klapheck, Nürnberg 1970, Kat. Nr. 71.
Sotheby's London, Impressionist, Modern & Contemporary Paintings and Drawings - Watercolors & Sculpture, 28.5.1986, Los 292 (m. Farbabb. S. 103).
Öl auf Leinwand.
Verso auf der Leinwand signiert und mit einer Richtungsangabe bezeichnet sowie auf dem Keilrahmen betitelt. 80 x 70 cm (31,4 x 27,5 in).
[AR].
• Frühe Arbeit mit Klaphecks so typischem, verführerischen Spiel aus sprachlich-visueller Doppeldeutigkeit.
• Trickreiche Variation der Wasserhahn-Thematik, einem der zehn Hauptgegenstände des Künstlers, mit freier Assoziation einer Gerichtsglocke.
• Aus der besten Schaffenzeit: Ein Großteil der Gemälde der 1960er Jahre befindet sich heute in Museumsbesitz.
• 1966 auf der frühen Klapheck-Ausstellung der Kestner-Gesellschaft, Hannover, gezeigt.
• Prominente Provenienz: Leo Castelli, legendäre Pop-Art Galerist aus New York, war einst im Besitz der Arbeit.
• Klaphecks aus Charaktergegenständen bestehendes Œuvre nimmt seit Mitte der 1950er Jahren Elemente der Pop-Art und des Fotorealismus vorweg.
PROVENIENZ: Leo Castelli, New York (verso auf dem Keilrahmen mit dem Etikett).
Whitney Straight, London.
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.
Seitdem in Familienbesitz.
AUSSTELLUNG: Konrad Klapheck, Kestner Gesellschaft Hannover, 11.11.-11.12.1966, Kat. Nr. 71 (o. Abb.), hier mit der Anmerkung: "Freie Variation des Wasserhahn-Themas. Assoziation: Gerichtsglocke." (vgl. S. 30).
LITERATUR: José Pierre, Konrad Klapheck, Nürnberg 1970, Kat. Nr. 71.
Sotheby's London, Impressionist, Modern & Contemporary Paintings and Drawings - Watercolors & Sculpture, 28.5.1986, Los 292 (m. Farbabb. S. 103).
Als Konrad Klapheck 1954 an der Düsseldorfer Kunstakademie von seinem damaligen Lehrer Bruno Goller die Aufgabe erhält, ein Stillleben zu malen, entscheidet er sich für die Darstellung einer alten Continental-Schreibmaschine. Die Arbeit wird sein erstes sogenanntes "Maschinenbild" und markiert den Anfang von Klaphecks lebenslanger Faszination für die Inszenierung des Objekts. Entgegen aller Trends verschreibt es sich in den folgenden Jahren an der Akademie der gegenständlichen Malerei und stellt sich mit seiner Kunst damit gegen das vorherrschende Diktum der Abstraktion, insbesondere des Informel und des Tachismus. Seine Ausbildungsjahre in Düsseldorf werden zum Ausgangspunkt eines einzigartigen, künstlerischen Lebenswerks, in dem sich Alltagsgegenstände wie Schreibmaschinen, Nähmaschinen oder Wasserhähne in Projektionsflächen menschlicher Gefühle, Sehnsüchte und Konflikte verwandeln.
Trotz der kühlen Präzision und scheinbaren Distanziertheit seiner Darstellungen wohnt Konrad Klaphecks Arbeiten dabei stets ein feiner Humor und eine bemerkenswerte menschliche Wärme inne. Seine Maschinen wirken zugleich vertraut und fremd, werden geradezu personifiziert und stellen Fragen nach Identität und gesellschaftlicher Ordnung. Die "Stunde des Gerichts" von 1961 zählt zu den frühen Arbeiten, in denen er einen seiner "zehn Hauptgegenstände" in Szene setzt: den Wasserhahn (vgl. Konrad Klapheck, Meine Gegenstände, 1973). In einem der wohl bekanntesten Werke dieser Motivreihe, "Die Sexbombe und ihr Begleiter" von 1963, ist noch die gesamte Armatur inklusive Schlauch und Duschkopf abgebildet, bei dem ein Teil des Wasserhahns die Frau und ein zweiter Teil den Mann symbolisiert. Von Schriften des Künstlers ist außerdem bekannt, welche Assoziationen er selbst mit dem Wasserhahn und im allgemeineren mit Badezimmern verbindet: "Badezimmer hatten mich stets angezogen. Wie viel körperliche Vergangenheit enthielten sie, welch lustvolle Begegnung mit der eignen Leiblichkeit boten Sie!" und beschreibt die Bäder seiner Familie dabei als "Orte des Entzückens" (Vgl. Konrad Klapeck, Warum ich male, 1984).
In der "Stunde des Gerichts" von 1961 sind in starker Nahansicht zwei Hähne in unterschiedlichen Farben zu sehen, vermutlich auch hier ein warmer und ein kalter Hahn, die ähnlich wie in "Die Sexbombe und ihr Begleiter" als weiblicher und männlicher Part gedeutet werden können. Zusammen mit dem Titel eröffnet sich hier jedoch noch eine weitere Bedeutungsebene, denn die Form der Hähne erinnert an eine Gerichtsglocke, mit der im Saal bei Verhandlungen zur Ordnung gerufen wird. Fast scheint es, als sei mit dieser Assoziation ein Aufruf zur Streitschlichtung zwischen den Geschlechtern gemeint, wobei die endgültige Entschlüsselung wie so oft dem Betrachter überlassen bleibt.
Die "Stunde des Gerichtes" muss schon zur Entstehungszeit jene besondere Faszination und Anziehungskraft ausgestrahlt haben, die Konrad Klaphecks gesamtes Schaffen wie einen roten Faden durchzieht. Bereits 1966 wurde die Arbeit auf der umfassenden Klapheck-Ausstellung der Kestner-Gesellschaft in Hannover gezeigt und befand sich einst im Besitz des legendären New Yorker Kunsthändlers Leo Castelli, der 1964 mit Andy Warhol einen der heute wohl bekanntesten Pop-Art Künstler unter Vertrag nahm. Der Galerist besuchte Konrad Klapheck bereits 1962 in dessen Atelier in Deutschland, wo er vier seiner Bilder erwirbt und somit noch vor der Entdeckung des amerikanischen Künstlers die große Qualität von Klaphecks Malerei erkannt haben muss, der in seinen Arbeiten bereits seit seiner Zeit an der Düsseldorfer Kunstakademie erste Elemente der Pop-Art und des Fotorealismus vorweg genommen hat. [AR]
Trotz der kühlen Präzision und scheinbaren Distanziertheit seiner Darstellungen wohnt Konrad Klaphecks Arbeiten dabei stets ein feiner Humor und eine bemerkenswerte menschliche Wärme inne. Seine Maschinen wirken zugleich vertraut und fremd, werden geradezu personifiziert und stellen Fragen nach Identität und gesellschaftlicher Ordnung. Die "Stunde des Gerichts" von 1961 zählt zu den frühen Arbeiten, in denen er einen seiner "zehn Hauptgegenstände" in Szene setzt: den Wasserhahn (vgl. Konrad Klapheck, Meine Gegenstände, 1973). In einem der wohl bekanntesten Werke dieser Motivreihe, "Die Sexbombe und ihr Begleiter" von 1963, ist noch die gesamte Armatur inklusive Schlauch und Duschkopf abgebildet, bei dem ein Teil des Wasserhahns die Frau und ein zweiter Teil den Mann symbolisiert. Von Schriften des Künstlers ist außerdem bekannt, welche Assoziationen er selbst mit dem Wasserhahn und im allgemeineren mit Badezimmern verbindet: "Badezimmer hatten mich stets angezogen. Wie viel körperliche Vergangenheit enthielten sie, welch lustvolle Begegnung mit der eignen Leiblichkeit boten Sie!" und beschreibt die Bäder seiner Familie dabei als "Orte des Entzückens" (Vgl. Konrad Klapeck, Warum ich male, 1984).
In der "Stunde des Gerichts" von 1961 sind in starker Nahansicht zwei Hähne in unterschiedlichen Farben zu sehen, vermutlich auch hier ein warmer und ein kalter Hahn, die ähnlich wie in "Die Sexbombe und ihr Begleiter" als weiblicher und männlicher Part gedeutet werden können. Zusammen mit dem Titel eröffnet sich hier jedoch noch eine weitere Bedeutungsebene, denn die Form der Hähne erinnert an eine Gerichtsglocke, mit der im Saal bei Verhandlungen zur Ordnung gerufen wird. Fast scheint es, als sei mit dieser Assoziation ein Aufruf zur Streitschlichtung zwischen den Geschlechtern gemeint, wobei die endgültige Entschlüsselung wie so oft dem Betrachter überlassen bleibt.
Die "Stunde des Gerichtes" muss schon zur Entstehungszeit jene besondere Faszination und Anziehungskraft ausgestrahlt haben, die Konrad Klaphecks gesamtes Schaffen wie einen roten Faden durchzieht. Bereits 1966 wurde die Arbeit auf der umfassenden Klapheck-Ausstellung der Kestner-Gesellschaft in Hannover gezeigt und befand sich einst im Besitz des legendären New Yorker Kunsthändlers Leo Castelli, der 1964 mit Andy Warhol einen der heute wohl bekanntesten Pop-Art Künstler unter Vertrag nahm. Der Galerist besuchte Konrad Klapheck bereits 1962 in dessen Atelier in Deutschland, wo er vier seiner Bilder erwirbt und somit noch vor der Entdeckung des amerikanischen Künstlers die große Qualität von Klaphecks Malerei erkannt haben muss, der in seinen Arbeiten bereits seit seiner Zeit an der Düsseldorfer Kunstakademie erste Elemente der Pop-Art und des Fotorealismus vorweg genommen hat. [AR]
123000188
Konrad Klapheck
Die Stunde des Gerichtes, 1961.
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