Sale: 600 / Evening Sale, Dec. 05. 2025 in Munich
Lot 125001162

Frame image
125001162
Franz Marc
Verschneiter Wald, 1909.
Oil on canvas
Estimate:
€ 120,000 - 180,000
$ 140,400 - 210,600
Information on buyer's premium, taxation and resale right compensation will be available four weeks before the auction.
Verschneiter Wald. 1909.
Öl auf Leinwand.
Links unten signiert. 60,5 x 84 cm (23,8 x 33 in). [JS].
• Kraftvolles Frühwerk von einem der wichtigsten Vertreter des "Blauen Reiter" und der europäischen Moderne.
• Seltene Schneelandschaft: meisterliche Synthese aus impressionistischem Duktus und expressiver Farbigkeit.
• Ideal von Reinheit und Ursprünglichkeit: Über Landschafts- und Tiermotive findet Marc 1909/10 zu seiner paradiesischen Symbiose aus Tier- und Pflanzenwelt.
• Künstlerischer Schlüsselmoment: 1910, ein Jahr vor Gründung des "Blauen Reiter", Teil der ersten Einzelausstellung in der Kunsthandlung Brakl, München.
• Die ebenfalls bei Brakl ausgestellten Gemälde "Eichbäumchen" (1909) und "Waldinneres mit Rehen" (1909) sind heute Teil der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, München, und des Sprengel Museums, Hannover.
PROVENIENZ: Galerie Hermes, Frankfurt am Main (verso mit dem Galerieetikett).
Kunsthaus Brakl, München (um 1910, bis 4.12.1913).
Sammlung Hans E. Stoehr, Leipzig (wohl 1913: P. H. Beyer & Sohn, Leipzig).
Lotte (Charlotte Emma) Stoehr, Leipzig/München (durch Erbschaft vom Vorgenannten, bis 1962).
Privatsammlung Washington, D.C. (durch Erbschaft von Vorgenannter, bis 1963: Lempertz).
Sammlung Gerhard Lützow, Hannover (1970).
Privatsammlung Deutschland (durch Erbschaft in Familienbesitz bis 2011: Christie’s).
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (2011 vom Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: Kunsthandlung Brakl, München, Kollektion Franz Marc, Februar 1910, Nr. 91.
LITERATUR: Annegret Hoberg, Isabelle Jansen, Franz Marc: Werkverzeichnis, Bd. I Gemälde, München 2004, WVZ-Nr. 104 (m. Abb.).
Klaus Lankheit, Franz Marc, Katalog der Werke, Köln 1970, Nr. 99 (m. Abb. S. 33).
- -
The artist's notebook, Nr. 11, S. 3.
P. H. Beyer & Sohn, Leipzig, 22.11.1913, Los 102 ("Verschneiter Wald").
Alois Schardt, Franz Marc, Berlin 1936, Nr. I-1909-28, S. 163.
Nachlass Ferdinand Möller, Berlinische Galerie, Berlin, Fotografie, BG-KA-N/F.Möller-F0190 und N0220, https://sammlung-online.berlinischegalerie.de/de/collection/item/224564/.
Münchner Kunstversteigerungshaus Adolf Weinmüller, München, 1./2.6.1949, Los 708 ("Waldlandschaft im Schnee", m. Abb. Taf. XXVII).
Kunsthaus Lempertz, Köln, 6./7.12.1963, Los 473 (m. Abb.).
Christie’s, London, Impressionist/Modern Day Sale, 22.6.2011, Los 389 (m. Abb.).
Öl auf Leinwand.
Links unten signiert. 60,5 x 84 cm (23,8 x 33 in). [JS].
• Kraftvolles Frühwerk von einem der wichtigsten Vertreter des "Blauen Reiter" und der europäischen Moderne.
• Seltene Schneelandschaft: meisterliche Synthese aus impressionistischem Duktus und expressiver Farbigkeit.
• Ideal von Reinheit und Ursprünglichkeit: Über Landschafts- und Tiermotive findet Marc 1909/10 zu seiner paradiesischen Symbiose aus Tier- und Pflanzenwelt.
• Künstlerischer Schlüsselmoment: 1910, ein Jahr vor Gründung des "Blauen Reiter", Teil der ersten Einzelausstellung in der Kunsthandlung Brakl, München.
• Die ebenfalls bei Brakl ausgestellten Gemälde "Eichbäumchen" (1909) und "Waldinneres mit Rehen" (1909) sind heute Teil der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, München, und des Sprengel Museums, Hannover.
PROVENIENZ: Galerie Hermes, Frankfurt am Main (verso mit dem Galerieetikett).
Kunsthaus Brakl, München (um 1910, bis 4.12.1913).
Sammlung Hans E. Stoehr, Leipzig (wohl 1913: P. H. Beyer & Sohn, Leipzig).
Lotte (Charlotte Emma) Stoehr, Leipzig/München (durch Erbschaft vom Vorgenannten, bis 1962).
Privatsammlung Washington, D.C. (durch Erbschaft von Vorgenannter, bis 1963: Lempertz).
Sammlung Gerhard Lützow, Hannover (1970).
Privatsammlung Deutschland (durch Erbschaft in Familienbesitz bis 2011: Christie’s).
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (2011 vom Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: Kunsthandlung Brakl, München, Kollektion Franz Marc, Februar 1910, Nr. 91.
LITERATUR: Annegret Hoberg, Isabelle Jansen, Franz Marc: Werkverzeichnis, Bd. I Gemälde, München 2004, WVZ-Nr. 104 (m. Abb.).
Klaus Lankheit, Franz Marc, Katalog der Werke, Köln 1970, Nr. 99 (m. Abb. S. 33).
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The artist's notebook, Nr. 11, S. 3.
P. H. Beyer & Sohn, Leipzig, 22.11.1913, Los 102 ("Verschneiter Wald").
Alois Schardt, Franz Marc, Berlin 1936, Nr. I-1909-28, S. 163.
Nachlass Ferdinand Möller, Berlinische Galerie, Berlin, Fotografie, BG-KA-N/F.Möller-F0190 und N0220, https://sammlung-online.berlinischegalerie.de/de/collection/item/224564/.
Münchner Kunstversteigerungshaus Adolf Weinmüller, München, 1./2.6.1949, Los 708 ("Waldlandschaft im Schnee", m. Abb. Taf. XXVII).
Kunsthaus Lempertz, Köln, 6./7.12.1963, Los 473 (m. Abb.).
Christie’s, London, Impressionist/Modern Day Sale, 22.6.2011, Los 389 (m. Abb.).
Franz Marc ist ein Mythos: seine tragische Biografie, seine außerordentliche künstlerische Begabung, sein visionärer Geist und sein früher Tod im Ersten Weltkrieg. Marc stirbt 1916 mit gerade 36 Jahren bei Verdun, aber seine herausragende Bedeutung für die Kunst des "Blauen Reiter" und des deutschen Expressionismus ist zu diesem Zeitpunkt bereits festgeschrieben.
Kurz vor Gründung des "Blauen Reiter" findet Marc in den Jahren 1909/10 über seine die Reinheit der Natur feiernde Tier- und Landschaftsdarstellungen zu der im eigenen, fortan charakteristischen Motivik einer paradiesischen und bedrohten Symbiose von Tier- und Pflanzenwelt. In den berühmten, expressionistisch zergliederten blauen, gelben und grünen Pferden treibt er dies schließlich auf die Spitze. Es ist sein progressivstes und heute berühmtestes Motiv, das Marc 1911, im Gründungsjahr des "Blauen Reiter", erstmals umsetzt. Ebenso ist es in besonderer Weise exemplarisch für Marcs mutige Überwindung der Gegenstandsfarbe hin zu einer expressionistischen Ausdrucksfarbe, die dem Gegenstand frei zugeordnet werden kann und allein vom künstlerischen Ausdruckswillen abhängig ist. Auf dem Weg dorthin vollzieht Marcs Malerei in nur wenigen Jahren eine geradezu rasante Entwicklung. Gerade die beiden Jahre vor Gründung des "Blauen Reiter" sind mit Blick auf das, was zwischen 1911 und dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges folgen sollte, in besonderer Weise wegweisend. Und so gelingt Marc gerade in den 1909 und 1910 geschaffenen Tier- und Landschaftsdarstellungen eine motivische und kompositorische Verdichtung, die für seine visionären, expressionistischen Kompositionen aus der Zeit des "Blauen Reiter" in entscheidender Weise prägend sein sollte. Tief und fokussiert ist der Blick in das dichte Geäst des Waldes, den Marc in expressiv pastelligen Farbwerten in "Verschneiter Wald" auf die Leinwand setzt. Hellgrün und lila leuchten die Baumstämme vor dem strahlenden Weiß des Schnees und lassen trotz des figürlichen Sujets aufgrund der extremen Nahsicht und Ausschnitthaftigkeit ein nahezu abstrakt anmutendes, dynamisches Liniengefüge entstehen. Überraschend modern und farbgewaltig ist die fesselnde Wirkung, die "Verschneiter Wald" bis heute auszeichnet. 1913 ist Marc in großem Umfang an der bedeutenden Expressionistenausstellung in Herwarth Waldens Erstem Deutschen Herbstsalon in Berlin beteiligt, zu dem er insgesamt sieben Gemälde, darunter auch das berühmte Werk "Tierschicksale" (1913) einreicht. Es zeigt zwei flüchtende grüne Pferde und ein sich aufbäumendes blaues Reh in einer prismenartig aufgelösten Waldszenerie. Kurz nach Kriegsausbruch meldet sich Marc im August 1914 als Kriegsfreiwilliger. Wie viele andere Künstler und Intellektuelle versprach er sich vom Krieg eine reinigende und heilende Wirkung für "ein krankes Europa". Als Marc im Krieg jedoch eine Postkarte mit der Abbildung seiner "Tierschicksale" in den Händen hält, schreibt er an seine Frau: "Bei diesem Anblick war ich ganz betroffen und erregt. Es war eine Vorahnung dieses Krieges, schauerlich und ergreifend; ich kann mir kaum vorstellen, daß ich das gemalt habe!" (Susanna Partsch, Marc, S. 76; in: Klaus Lankheit u. Uwe Steffen (Hrsg.), Franz Marc: Briefe aus dem Feld, München 1986, S. 50). [JS]
Kurz vor Gründung des "Blauen Reiter" findet Marc in den Jahren 1909/10 über seine die Reinheit der Natur feiernde Tier- und Landschaftsdarstellungen zu der im eigenen, fortan charakteristischen Motivik einer paradiesischen und bedrohten Symbiose von Tier- und Pflanzenwelt. In den berühmten, expressionistisch zergliederten blauen, gelben und grünen Pferden treibt er dies schließlich auf die Spitze. Es ist sein progressivstes und heute berühmtestes Motiv, das Marc 1911, im Gründungsjahr des "Blauen Reiter", erstmals umsetzt. Ebenso ist es in besonderer Weise exemplarisch für Marcs mutige Überwindung der Gegenstandsfarbe hin zu einer expressionistischen Ausdrucksfarbe, die dem Gegenstand frei zugeordnet werden kann und allein vom künstlerischen Ausdruckswillen abhängig ist. Auf dem Weg dorthin vollzieht Marcs Malerei in nur wenigen Jahren eine geradezu rasante Entwicklung. Gerade die beiden Jahre vor Gründung des "Blauen Reiter" sind mit Blick auf das, was zwischen 1911 und dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges folgen sollte, in besonderer Weise wegweisend. Und so gelingt Marc gerade in den 1909 und 1910 geschaffenen Tier- und Landschaftsdarstellungen eine motivische und kompositorische Verdichtung, die für seine visionären, expressionistischen Kompositionen aus der Zeit des "Blauen Reiter" in entscheidender Weise prägend sein sollte. Tief und fokussiert ist der Blick in das dichte Geäst des Waldes, den Marc in expressiv pastelligen Farbwerten in "Verschneiter Wald" auf die Leinwand setzt. Hellgrün und lila leuchten die Baumstämme vor dem strahlenden Weiß des Schnees und lassen trotz des figürlichen Sujets aufgrund der extremen Nahsicht und Ausschnitthaftigkeit ein nahezu abstrakt anmutendes, dynamisches Liniengefüge entstehen. Überraschend modern und farbgewaltig ist die fesselnde Wirkung, die "Verschneiter Wald" bis heute auszeichnet. 1913 ist Marc in großem Umfang an der bedeutenden Expressionistenausstellung in Herwarth Waldens Erstem Deutschen Herbstsalon in Berlin beteiligt, zu dem er insgesamt sieben Gemälde, darunter auch das berühmte Werk "Tierschicksale" (1913) einreicht. Es zeigt zwei flüchtende grüne Pferde und ein sich aufbäumendes blaues Reh in einer prismenartig aufgelösten Waldszenerie. Kurz nach Kriegsausbruch meldet sich Marc im August 1914 als Kriegsfreiwilliger. Wie viele andere Künstler und Intellektuelle versprach er sich vom Krieg eine reinigende und heilende Wirkung für "ein krankes Europa". Als Marc im Krieg jedoch eine Postkarte mit der Abbildung seiner "Tierschicksale" in den Händen hält, schreibt er an seine Frau: "Bei diesem Anblick war ich ganz betroffen und erregt. Es war eine Vorahnung dieses Krieges, schauerlich und ergreifend; ich kann mir kaum vorstellen, daß ich das gemalt habe!" (Susanna Partsch, Marc, S. 76; in: Klaus Lankheit u. Uwe Steffen (Hrsg.), Franz Marc: Briefe aus dem Feld, München 1986, S. 50). [JS]
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Franz Marc
Verschneiter Wald, 1909.
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€ 120,000 - 180,000
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