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Fabelwesen auf Grußpostkarte. 1841.
Guter Gesamteindruck. Verso partiell minimal fleckig.
Tuschzeichnung, aquarelliert.
Tschudi (1905) Nr. 187. Verso mit einem hs. Neujahrsgruß des Künstlers. Auf Karton. 8,4 : 15,6 cm (3,3 : 6,1 in), blattgroß. Der Gruß ging an Menzels Freund, den Militärarzt Wilhelm Puhlmann in Potsdam und kam 1882 mit dessen Nachlass an die Nationalgalerie. 1928 hat die Nationalgalerie die Karte im Konvolut bei Lewin in Breslau gegen Slevogt-Zeichnungen getauscht. Die Beine des Drachens deuten ein Lebensrad an und auf dem Rücken bildet der kleine vierflammige Flügel die Zahl 1841. Der junge Menzel bestreitet einen großen Teil seines Lebensunterhalts mit der Anfertigung gebrauchsgrafischer Arbeiten, wie Titeleinfassungen oder Mitgliederkarten. Vor diesem Hintergrund ist es nicht das Format einer Grußkarte, das überrascht, sondern das Motiv des dämonischen Fabelwesens. Menzel ist ein "manischer Zeichner", der die Zeichnung nicht nur zur Werkvorbereitung nutzt, sondern vielmehr als Mittel zur Wirklichkeitsaneignung. Zahlreiche Zeichnungen, Aquarelle, Gouachen und Skizzenbücher mit Figuren-, Architektur- und Naturstudien bilden den Fundus, aus dem sich der Künstler während seines gesamten Schaffens bedient und spiegeln die Vielseitigkeit seiner Themen. Das Studium dämonischer Wesen bleibt kein Einzelfall, wie ein 1845 entstandenes Blatt aus dem Nachlass des Berliner Kupferstichkabinetts beweist. In unserem Blatt bekommt es durch seine Gestalt eine symbolische Bedeutung und ist ein besonders schönes Beispiel Menzels spontaner Zeichenkunst. [AS]
EXPERTISE: Wir danken Frau Dr. Riemann-Reyher, Berlin, für die wissenschaftliche Beratung
PROVENIENZ: Königliche National-Galerie Berlin (verso mit dem Stempel).
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