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Laokoon
Im Entstehungsjahr wurde Anselm Kiefer mit dem Kaiserring der Stadt Goslar ausgezeichnet
PROVENIENZ: Privatsammlung Deutschland, direkt vom Künstler erworben.
Anselm Kiefer hat eine eigenständige und unverwechselbare Malweise entwickelt, die sich in der Auseinandersetzung mit der Fotografie formiert. Nicht selten verwendet er diese - wie in unserem Werk - auch als Malgrundlage. In der Fotocollage "Laokoon" kombiniert er die Abbildung einer filigranen Dachkonstruktion mit dem in seinem Œuvre oft anzutreffenden Motiv des Düsenjets, den er hier mittels Acrylfarbe stark überarbeitet und zugleich optisch hervorhebt. Mit dem Titel bezieht sich der Künstler auf den Laokoon-Mythos und die weltberühmte hellenistische Marmorskulptur, die den Tod des trojanischen Apollon-Priesters Laokoon und seiner beiden Söhne darstellt.
Acryl über S/W-Fotografie, 1990
In der Darstellung betitelt. Auf leichtem PE-Fotopapier (2 Bögen aneinander montiert) 91 x 105 cm ( 35,8 x 41,3 in), blattgroß.
"Auf Mythen oder historische Ereignisse, die eine Nähe von geistig-künstlerischer Potenz zu roher Gewalt offenbaren, bezieht sich Kiefer in vielen seiner Werke. In beidem erkennt er das Wirken von Urelementen und archaischen Kräften. Damit wird der Künstler nochmals als Genie, als Ausdruck wilder Natur interpretiert: Unkalkulierbar, eruptiv, sich um herrschende Ordnungen nicht scherend, vollbringt er sein Schöpfungswerk." (zit. aus: Wolfgang Ullrich, A. K. Nero malt, in: Harenberg - Museum der Malerei, Dortmund 1999, S. 1106). [EH]
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