Lot 1424 
1424
Niemöller
2 eigh. Postkarten
Estimate:
€ 800 / $ 856 Sold:
€ 874 / $ 935 (incl. surcharge)
Zwei hoffnungsvolle Schreiben aus dem Untersuchungsgefängnis Moabit, wo Niemöller seit dem 1. Juli 1937 in Haft saß. Jeweils an Ilse Schilling (gest. 1970) in Berlin-Steglitz. - "... Je länger dies Abgesperrtsein dauert - und es sind nun 14 Wochen -, um so dankbarer empfinde ich es, daß die Gemeinschaft am Evangelium durch menschliche Maßnahmen nicht zerstört werden kann, und daß wir, die wir in Haft sitzen, durch Gottes Gnade verbunden bleiben und der Gemeinde, die der Leib Christi ist, und von den andern Gliedern Gebet u. Fürbitte getragen werden. - Kolosser 4,12 ..." (4. X.) - "... Für Ihre lieben Grüße vom 1. und 13.11. möchte ich Ihnen herzlich danken und Ihnen zugleich sagen, daß ich Hoffnung habe, daß der Prozeß nun endlich kommt: Es hat ja auch lange genug gedauert! - Freilich: einige Geduld wird's auch jetzt noch kosten; aber wir haben ja auch etwas gelernt in diesen 5 Monaten! - Gut, daß um all dieses Wartens willen der Herr Christus seinen Gang nicht stocken läßt! Im Gegenteil: man hat wohl den Eindruck, als käme er mit Macht" ..." (25. XI.) - Obwohl mit der Untersuchungshaft seine Strafe als verbüßt galt, wurde Niemöller auch nach dem Prozeß als 'persönlicher Gefangener des Führers' weiter in Haft gehalten. Er verbrachte die nächsten sieben Jahre in mehreren Konzentrationslagern, im Mai 1945 wurde er auf dem Transport von Dachau nach Südtirol von den Allierten befreit. - Seltenes Dokument des Widerstandes gegen das NS-Regime.
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Niemöller
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